Samstag, 21. Mai 2011

♫ ♫ ♫ well it hasn't been my day, my week, my month or even my year ♫ ♫ ♫

Lieber Stephan!

Heute ist nicht mein Tag gewesen. Genau so wenig wie gestern. Es ist genauer gesagt weder meine Woche, noch mein Monat und auch nicht mein Jahr gewesen…

Wie gestern kurz berichtet, hat mein Seminar zum Journalistischen Schreiben begonnen. Das ist ein einigermaßen leistbares, aber immer noch schweineteures Angebot vom bfi und es ist unpackbar anstrengend, weil wir nur vier Leute sind und an zwei Wochenenden bzw. 24 Kurseinheiten extrem viel Stoff zu beackern haben. 

Ich erhoffe mir davon einen ersten journalistischen Überblick und natürlich auch Pluspunkte in meinen weiteren Aufnahmeverfahren. 
Was ich natürlich nicht erwartet habe: einen Kollegen aus der Sozialversicherung zu treffen. Und schon gar nicht einen, der blendend mit meinem direkten Arbeitsumfeld versteht und ausplaudern könnte, dass ich im Krankenstand ein Seminar besuche. 

Dieser Zufall passt wahnsinnig gut in die tragisch-komischen letzten Tage...

Die freie Wien-Zeit habe ich bei Mira verbracht. Auch sie wird im Moment von einer schlimmen Liebes-/Lebenskrise geplagt – liegt anscheinend in der Familie. 

Weil uns in Fällen wie diesen Eis und Spritzer helfen, waren wir gestern spätabends beim Zanoni und dann im Glaser. Dort sind bei mir so viele Erinnerungen wach geworden an Zeiten, in denen wir noch jung und glücklich waren. 

Bei unserem Stadtspaziergang sind uns übrigens zwei schwarze Hände in die Hände gefallen. Die dürfte eine Schaufensterpuppe verloren haben. Hände kann man sowieso nie genug haben. Also hab ich die Hände schnell in meine Tasche gesteckt und meine Rosine (Cousine) und ich haben jetzt drei. Ich weiß das klingt schräg, aber Hand aufs Herz und mach dir ein Bild…




Leider musste ich heute nach einem mühsamen 8-Stunden-Seminar-Tag feststellen, dass meine zusätzliche Hand meine Probleme nicht löst. Im Gegenteil: ich bin mit Clemens zusammengekracht und fühle mich noch schlechter. 

Stephan, bin ich als Freundin eigentlich sehr anstrengend? Ich fürchte JA. Außerdem befürchte ich, dass ich meinen zweitwichtigsten Freund vergrault habe. 

Anfang Februar, vor Clemos Lanzarote-Reise, wollte ich ihm das Houellebecq-Buch „Möglichkeiten einer Insel“ geben – als Urlaubslektüre bzw. vorgezogenes Geschenk zu seinem Geburtstag am 27.03. Obwohl wir uns kurz getroffen haben, hat es das blöde Buch damals nicht geschafft, mitzukommen. Seit Wochen schleppe ich es zwischen Wien und Amstetten hin und her. 

Clemens erklärt mir immer, derzeit viel zu gestresst für ein Treffen zu sein. Dazwischen macht er mir irgendwelche Hoffnungen, dass wir uns vielleicht spontan sehen. Letztendlich klappt es aber nie. 

Dass ich Leuten nicht gerne hinterher renne, brauche ich dir glaube ich nicht zu sagen. Genau das wollte ich Clemens heute erklären. Ursprünglich hätte ich vor gehabt, ihn ganz kurz zu besuchen bevor er am Abend zu einem Auftritt fährt. 

Mein Seminar hat aber länger gedauert als erwartet und ich habe nach ein paar SMS hin und her geschrieben, dass ich niemanden zu seinem Glück zwingen will und mich nicht mehr melden werde. Gemeint war logischerweise, dass er Bescheid sagen soll, wenn er endlich einmal fix Zeit für mich hat. 

Es kommt mir langsam wirklich komisch vor, wenn ich einen für mich total wichtigen Menschen anbetteln muss, dass wir uns endlich einmal wieder sehen. Dass meine Logik auch anders verstanden werden kann, habe ich erst später gemerkt. Es ist wirklich traurig…

!!!!!!!!!!Stephan, du fehlst mir ganz unpackbar!!!!!!!!!!

Bussi_ JuLiA

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